Montag, 19. November 2018

Friedrich Merz kandidiert

Friedrich Merz wird sein Erfolg in der Wirtschaft vorgeworfen oder zumindest nachgetragen, mehr oder weniger offen.

Das ist ja mal ein feines Moralisieren. Mir war sofort klar, dass diese Karte ausgespielt wird, wenn Herr Merz tatsächlich kandidieren sollte, was ja nun der Fall ist. Erfolg und Reichtum sind also fragwürdig bzw. sie implizieren das Fehlen von Moral, bis der Gegenbeweis vorliegt. Das was jetzt aber kommt, ist eine Vorverurteilung, die bestimmte Schubladen bedient. Der Spiegel bläst ins gleiche Horn.

Vielleicht gibt man dem guten Mann erst einmal die Möglichkeit, zu beweisen, was er leistet, wenn er gewählt wird Er gibt im Gegensatz zu den meisten anderen auch einiges auf dafür.

Müssen Michael Bloomberg, Bill Gates, Paul Allan, Warren Buffett, Hasso Plattner und Dietmar Hopp, allesamt Milliardäre, auch als unmoralisch bezeichnet werden? Meines Wissens haben sich diese nichts zuschulden kommen lassen und jede Menge Steuern gezahlt. Bis auf Bloomberg ist niemand in die Politik gegangen, aber alle haben der Gesellschaft etwas zurückgegeben.

Typisch deutsch und neidvoll, aber alles immer billiger haben wollen (Media-Markt: Ich bin doch nicht blöd!). Das ist mit ein Grund, warum wir in Deutschland weniger Mäzene haben, als in den USA, wo kulturelle Einrichtungen sehr oft und signifikant von Bürgern, vor allem den Reichen, getragen werden (Museen, Konzerthäuser etc.) und daher häufig nicht vom Staat unterstützt werden müssen.

1 Kommentar:

  1. Bravo. Genau so ist es. Jetzt wird's spannend: was machen die CDU-Parteimitglieder? Schicken sie dieses Zugpferd noch einmal in die Wüste? Um das weichgespülte Annegretli in den Sattel zu hieven (make annegreat again)? Bei uns konsensgeilen Deutschen ist das sogar wahrscheinlich. Mei was wäre aus dieser Partei geworden, wenn damals FJS Kanzler geworden wäre....

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