Donnerstag, 25. Oktober 2018

Flug zum Mars und Plastikmüll

Immer wieder liest man von Plänen, irgendwann eine bemannte Marsexpedition zu starten. Dabei sind die technischen Schwierigkeiten ungleich höher, als bei der Expedition auf den Mond. Schon alleine die Entfernung und die damit verbundene Flugzeit stellt ein grosses Problem dar und ein Rückflug kann nur nach vielen Monaten erfolgen, wenn sich Mars und Erde wieder näherkommen.
Die Strahlenbelastung, die zu erwartende Aufenthaltsdauer von rd. 3 Jahren (Zeit für Flug und Aufenthalt) sowie die Versorgungssicherheit (Lebensmittel, Energie) lassen ein äusserst schwieriges und teures Projekt erwarten.


Bildquelle: http://hubblesite.org/image/4215/gallery

Mir kommt das wie Eskapismus vor, es ist bei den lebensfeindlichen Verhältnissen auf dem Mars auch nicht zu erwarten, dass sich Menschen hier eine Existenz aufbauen und überleben können (wenn überhaupt, dann nur eine begrenzte Zahl). Die Option, einen anderen Planeten besiedeln zu können, wenn es auf der Erde zu eng wird oder die Lebensgrundlagen hier zerstört sein sollten, besteht meines Erachtens nicht. Allenfalls bei Ingenieuren bestimmter Fachrichtungen, die sich hiervon technische Neuerungen versprechen oder hohe Budgetzuweisungen.

Es ist daher sinnvoller, solche Pläne auf Eis zu legen, und sich um die heimischen Probleme zu kümmern, bei denen sich Forschung und Investitionen lohnen. In vielen Fällen genügt auch ein Umdenken, wenn wir nicht riskieren wollen, dass unsere Lebensgrundlagen weiter zerstört werden.

Bildung und Erziehung, nachhaltige Ressourcenverwendung (Recycling ist noch nicht einmal richtig begonnen worden - wir sind zwar Weltmeister im Mülltrennen, exportieren aber dafür viel Plastikmüll), umweltfreundliche Energieerzeugung, nachhaltige, auch dezentral einsetzbare Agrartechniken zur Nahrungsmittelversorgung vor allem in den ärmeren Gebieten, Wiederaufforstung von Tropenwäldern und Begrünung arider Zonen (Sahel, Naher Osten), Stopp der Überfischung von Meeren.




Ein gutes Beispiel für die Technikverliebtheit des Menschen bei gleichzeitiger sträflicher Vernachlässigung der absehbaren Folgen ist der zunehmende Plastikmüll und die Mikroplastik, die unsinnigerweise in so vielen Produkten eingesetzt wird. Diese sind längst Bestandteil der Nahrungskette geworden und jetzt auch bei uns gelandet. Welche Folgen das haben wird, steht noch nicht einmal fest (Krankheiten, Unfruchtbarkeit, Allergien?). Wir sind schon eine grandiose, zuweilen grössenwahnsinnige Spezies!

Gleichzeitig befolgen wir absurde Grenzwerte für NO2 und scheuen nicht davor zurück, langlebige Kunststoffe bedenkenlos in die Nahrungskette loszulassen. Mit einer nicht durchdachten "Energiewende", für die Leitungskapazitäten und Speichertechnologien nötig sind, die noch nicht einmal installiert oder entwickelt sind, gefährden wir Versorgungssicherheit und günstige Strompreise. Alleine die Energie der Sonne würde ausreichen, um uns aller Versorgungsprobleme zu beheben und das ohne umweltschädliche Folgen. Entsprechende Projekte sind jedoch vor Jahren buchstäblich im Wüstensand verlaufen oder wurden sang- und klanglos eingestellt.

Warum gelingt es beispielsweise nicht, die Kunststoffverpackungen einzuschränken und den Einsatz von Kunststoffen bei Investitions- und vor allem Konsumgütern auf wenige und recycelbare Sorten zu beschränken und diese immer wieder zu verwenden. Kriterien: Wiederverwendbarkeit oder zumindest unschädliche Abbaubarkeit, Infrastruktur für Recycling (bei Glas funktioniert das doch schon lange) und das Bewusstsein der Marktteilnehmer.

Der Überbevölkerung in weiten Tielen der Welt und den hohen Geburtenraten muss auch wirksam begegnet werden, am besten und nachhaltig durch Bildung, Schaffung auskömmlicher Lebensgrundlagen (s.o., dezentrale und nachhaltige Agrartechnik mit Aufforstung und Begrünung) und besserer Gesundheitsversorgung. Die klassische Entwicklungshilfe hat hier nichts bewirkt, im Gegenteil, die Versorgung wurde schlechter und Abhängigkeiten vergrössert.

Dies würde auch die zu erwartende Massenmigration verhindern, die schon gar nicht wegen irgendwelcher Klimaveränderungen begonnen hat, sondern primär und schon immer vorwiegend aus wirtschaftlichen Gründen erfolgt ist. Mit höherer Bildung in der Dritten Welt würde auch erreicht, dass auf Dauer stabilere politische Systeme in diesen Regionen entstehen können und die Eliten diese Länder nicht länger ausbluten lassen können.

Das zynischste Beispiel unseres Wirtschaftens ist nicht, dass nicht genügend getan wird, sondern dass Kriegswaffen in Länder verkauft werden, die Kriege führen oder bei denen es man mit Menschenrechten nicht so genau nimmt. Oder dass man Erzeugnissen aus diesen Ländern, insbesondere wenn sie veredelt oder verarbeitet sind, den Marktzugang bei uns erschwert. Es geht schliesslich ums Geschäft.










Samstag, 20. Oktober 2018

Die Entstehung des deutschen Fahrverbotswahnsinns

Ahnungslose und hochdotierte EU-Parlamentarier und Brüssokraten beschliessen Verordnungen mit fragwürdigen Grenzwerten. Die Automobilindustrie verlegt sich aufs Schummeln, die deutsche Regierung schaut zu bzw. weg, wie man es nimmt, und die Kommunen und Landesämter stellen Messstellen so auf, dass möglichst höhere Werte gemessen werden können (trifft wohl nur auf Deutschland zu). 

Dann lässt man einige Jahre verstreichen, bringt massenhaft Autos in den Verkehr, deren Vorzüge vor allem in höherer Leistung, grösserem Gewicht und Energieverbrauch liegen, anstatt verbrauchs- und schadstoffarme Autos zu zu entwickeln und zu verkaufen. 

Es passiert immer noch nichts, abgesehen davon, dass die französischen Autobauer den US-Markt links liegen lassen, weil ihnen klar ist, dass die geforderten Emissionswerte im Realbetrieb nicht zu erreichen sind.

Dann wechselt ein hochrangiger Ingenieur aus der Autostadt Detroit zur US-Umweltbehörde und geht der Sache auf den Grund, weil ihm nicht klar ist, wie man (die deutschen Hersteller) die angepriesenen Werte erreichen kann. Der Skandal ist perfekt, wird jedoch heftig dementiert und auf niedrigere Chargen verlagert.


Auf dem Höhepunkt der Katastrophe tritt die Deutsche Umwelthilfe, von EU- und deutschen Steuergeldern gepampert, auf den Plan und verklagt Städte (KBA und Verkehrministerium wussten seit Jahren über die Mauschelpraxis Bescheid), anstatt den Herstellern auf die Pelle zu rücken oder die Ministerien oder Bundesbehörden wegen Untätigkeit und Mitwisserschaft anzugehen.


Davon abgesehen passiert in Berlin immer noch nichts, während Städte wie Stuttgart, Hamburg, München und Frankfurt sich wegen Klagen und Fahrverboten winden.
Die Gerichte werden tätig, schauen sich die (unsinnigen, aber gültigen) Grenzwerte an und verhängen Fahrverbote, was natürlich an Absurdität nicht zu überbieten ist, weil Fahrverbote dazu führen, dass Umwege gefahren werden, die höhere Schadstoffwerte zur Folge haben.


In Berlin kommt es erst dann zu (zaghaften und unausgegorenen) Reaktionen, als die Landtagswahlen in Bayern und Hessen vor der Tür stehen. Eine Lösung ist aber noch immer nicht gefunden.


Dabei wäre sie so einfach, dass sogar ein Achtklässler darauf kommen würde. Sie wäre auch höchst wirksam und würde über den Markt in einigen Jahren funktionieren. Die Kfz.-Steuer wird gestaffelt nach Emissions- und Verbrauchswerten erhoben, und zwar spürbar (in der Industrie funktioniert das mit CO2-Zertifikaten). Beispiel: Steuer für schadstoffarmes Auto mit geringen Verbrauchswerten 500,00 EUR p.a., Auto mit hohen Schadstoffwerten und hohem Verbrauch 5.000,00 EUR, entsprechende Werte dazwischen.


Die Industrie würde sich sehr schnell anpassen und der Umwelt wäre damit gedient und den fragwürdigen Nachrüstungs-Blödsinn könnte man sich ersparen. Und die Autoindustrie würde sich auf Innovation in Verbrauchs- und Emissionswerten konzentrieren, anstatt Motoren für 2,5 Tonner als Massen-PKWs zu züchten.


Warum man z.B. in Freiburg erst eine drohende Klage zum Anlass nimmt, Ampelschaltungen zu optimieren, erschliesst sich mir auch nicht. Die Rotphase an der Ampel an der Kronenbrücke dauert immer noch knapp 35 Sekunden. Das ist genug Zeit, um täglich satte und anhaltende Staus zu erzeugen, die weit bis auf die Autobahn reichen. So kann man der DUH auch in die Hände spielen. Es ist auch genug Zeit, um das dreifache an Radfahrern und Fussgängern zu bewältigen, denen aber auch 15-20 Sekunden reichen würden, danach kommt meistens niemand mehr.


Um diese Regierung beneidet uns sicher niemand.

Montag, 15. Oktober 2018

Debakel in Bayern

Das beste Ergebnis der Landtagswahl in Bayern ist die gestiegene Wahlbeteiligung, sie erhöhte sich gegenüber der letzten Wahl auf 72 % (vorher 63,6 %).

Die ehemaligen Volksparteien repräsentieren nicht mehr das Volk, das inzwischen gemerkt hat, dass ein "Weiter so!" nicht mehr ausreicht. Dass ausgerechnet im reichsten Land die Partei abgestraft wird, die seit knapp 70 Jahren die Regierung stellte, ist bestimmt kein "Vogelschiss". Das wird sich wiederholen in Hessen und es hat sich bei der letzten Bundestagswahl schon angedeutet.

Dass sich CDU/CSU, SPD und Grüne reflexartig und mit der Populismuskeule gegen Kritik wehren, war ebensowenig hilfreich, wie Argumente gegen unkontrollierte Migration als Naziparolen abzutun.

Dabei gerieten andere wichtige Themen, die für das Regierungsversagen stehen, eher in den Hintergrund.
  • Energiewende
  • Verkehrskonzepte (Dieselgipfel)
  • bezahlbarer Wohnraum
  • Bildungspolitik
  • marode Infrastruktur
  • Digitalisierung
  • Pflegenotstand
  • Rentenpolitik
In diesen Politikfeldern hat die Regierung fast nichts auf den Weg gebracht, was zu Ende gedacht war, manches ist über Abschiebung an Kommissionen nicht hinausgekommen.

Die Energieversorgung ist weniger sicher, volatil, Trassen fehlen, Strompreise steigen und der im Vergleich zu anderen Industrienationen gestiegene CO2-Ausstoss wird bejammert, obwohl z.B. Frankreich und England viel mehr Strom aus Kernenergie erzeugen (ohne CO2). Niemand hat sich bisher dazu geäussert, wieviel Gigawatt Kraftwerkskapazität zusätzlich benötigt wird, wenn nur 25 % der Autos als E-Mobil unterwegs sind und wo diese ihren Strom herbekommen.

Auf der ganzen Welt gibt es nur ein Land, das Dieselfahrzeuge mit einem Fahrverbot belegt, ausgehend von fragwürdig festgelegten Stickoxid-Grenzwerten, von denen, so behaupte ich, die meisten Parlamentarier in Brüssel keine Ahnung hatten. Eine unselige Kumpanei der Regierung mit der Automobilindustrie oder ein konsequent praktiziertes Wegsehen der Politik rächt sich im Lichte bestehender EU-Grenzwerte nun so, dass der Bürger den Schaden hat. Das ist genauso unbegreiflich wie skandalös.

Preisgünstige Mietwohnungen zu bauen interessiert schon lange nicht mehr. Weder den Bund, noch die Länder und die meisten Kommunen und deren Wohnbaugesellschaften. Dabei sind Mittel in ausreichendem Umfang vorhanden (Zuschüsse, zinslose Kredite). Statt dessen werden ständig neue Bauverordnungen erlassen und der Dämmwahn auf die Spitze getrieben.

In der Bildungspolitik wird der Mangel bewirtschaftet, die Länder wetteifern um unbesetzte Lehrerstellen, die Schulabschlüsse werden schlechter und die Wirtschaft beklagt mangelnde Qualifikationen und fehlende Fachkräfte. Viele Schuleinrichtungen sind in denkbar schlechtem Zustand.

Dies gilt auch für Strassen und Brücken, von denen seit langem bekannt ist, wie marode sie sind, ohne dass Abhilfe geschaffen worden wäre. Es sieht so aus, dass hier vieles auch im föderalistisch-bundesstaatlichen Durcheinander liegen bleibt und über deutsche Grossprojekte lacht die Welt.

Bundesmittel für die Digitalisierung werden von Ländern und Kommunen nicht abgerufen, ebenso wenig Zuschüsse für städtische Luftreinhaltungsprogramme. Ein Armutszeugnis. In diesem unseren Land gibt es immer noch weite Teile, die von einem funktionierenden Mobilfunk abgeschnitten sind,
ohne das ernsthaft etwas unternommen wird.

Dass Deutschland abwirtschaftet zeigt sich auch in der Gesundheitspolitik und der Rentenpolitik. Die deutschen Renten sind im Schnitt geringer (OECD-Durchschschnitt 63 % des Nettoeinkommens, in Deutschland sind es 51 %), Laut einer aktuellen Umfrage sind 3/4 der Befragten wenig zufrieden oder unzufrieden mit der Arbeit der Regierung. Von 137 Massnahmen, deren Umsetzung im Koalitionsvertrag festgehalten sind, sind derzeit 5 umgesetzt, 3 sind in Arbeit (Süddeutsche Zeitung vom 15.10.18). Man muss kein Hellseher sein, dass diese Regierung dass Klassenziel nicht erreichen wird, wahrscheinlich wird sie vorher zurücktreten oder dazu gezwungen.

Wahrscheinlich wird nach der Wahl erst einmal gar nichts passieren, da einige Parteien das Ergebnis analysieren müssen. Die CSU behauptet immerhin, dass sie einen klaren Wählerauftrag zur Regierungsbildung erhalten hat. Und die Kanzlerin gibt vor, verstanden zu haben, dass Vertrauen verloren gegangen ist.

Na, dann.