Samstag, 17. November 2018

Fahrverbote und andere Absurditäten

Die DUH hat wieder gesiegt, unterstützt von Richtern und Politiker, die den Blick fürs das Ganze verloren haben.

Dieses Theater ist nun wirklich an Absurdität nicht zu überbieten:

Politiker, fernab jeder Sachkenntnis, beschliessen Grenzwerte von 40 Mikrogramm/cbm (am Arbeitsplatz werden 950 Mikrogramm/cbm Stickstoffdioxid für unbedenklich gehalten, in Kalifornien werden 103 Mikrogramm/cbm erlaubt), die völlig überzogen sind. Wahrscheinlich, um zu beweisen, wie toll sie sind und wie ambitioniert sie vorgehen im Dienste der Umwelt.


Die Hintergrundbelastungen (Schwerverkehr, Schifffahrt, Industrie und Heizungen werden überhaupt nicht berücksichtigt.


Die von Weltverbesserung beseelten deutschen Behörden stellen Messgeräte an Brennpunkten auf, möglichst nahe an die Fahrbahn, damit auch ja Höchstwerte gemessen werden können.


Jahrelang wird gemessen und niemand handelt. Man hätte damals schon "Luftreinhaltepläne" verabschieden und umsetzen können oder in den ÖPNV investieren können. Die Regierungen schauen zu, die Autoindustrie, der klar ist, dass diese Grenzwerte niemals in verkehrsreichen Gegenden erreicht werden können, verlegt sich auf Betrug (heute weiss man, dabei fahrlässig unterstützt vom KBA) und wird von den Behörden noch unterstützt durch lächerliche Testmethoden, von denen alle wissen, dass sie nie repräsentativ für den Normalverkehr sein können.


Mit Auffliegen des Betrugs gehen Umweltverbände auf die Autoindustrie los, verteufeln den Diesel und verlieben sich in E-Mobilität, wobei keiner die Frage stellt, wie dieser zusätzliche Strom erzeugt wird, und wie relativ ungünstig bzw. fragwürdig die Umweltbilanz eines E-Autos ist (Ressourcen, Stromquelle, fehlende Infrastruktur wie Ladestationen etc.). Die oberste Bundespysikerin, die es besser wissen müsste, schaut zu, wie immer.


Ein von öffentlicher Geldern teilfinanzierter Verein, die DUH, verklagt sukzessive Kommunen und Behörden, erfolgreich unterstützt von Verwaltungsrichtern, die den Blick fürs Ganze verloren zu haben scheinen und nur auf die irrsinnigen Grenzwerte schauen ("nun sind sie halt da, die Grenzwerte"; Merkel hätte besser frühzeitig sagen sollen: "Das ist nicht zu schaffen!"). Wenn die EU beschliessen würde, dass nur noch kerzengerade Bananen verkauft werden dürfen, würde die Deutschen wahrscheinlich auch mitmachen und sich an die Spitze der Bewegung setzen.


Zonen-Fahrverbote, die schwer zu kontrollieren sein dürften, sind so ziemlich das Dümmste, was einem einfallen kann. Sie sind weder verhältnismässig (Sperrung einer vielbefahrenen Autobahn, einer Hauptschlagader des Ruhrgebiets), noch dienen sie der Umwelt, weil dann Umwege gefahren, Staus produziert und längere Fahrzeiten erzeugt werden, was alles insgesamt die Emissionen nach oben treibt. Ausserdem werden Autobesitzer (Wertverlust), Berufstätige, Handwerker, Lieferanten etc. vor den Kopf gestossen, aber nicht die, die die unsinnigen Regeln verbockt haben oder Autos gebaut haben, die die Werte nicht erfüllen können.


In Verkennung der Tatsache, dass nach Expertenmeinung die heutigen Dieselmotoren mit zu den saubersten gehören, wird dieses Mobilitätsvehikel verteufelt und damit gleichzeitig geleugnet, dass wir den Verbrennungsmotor noch als Brückentechnologie brauchen für den Massenverkehr. 


Warum klagt die DUH nicht wegen zu hoher Nitratwerte im Grund-wasser, Mikroplastik im Stuhl (wohl zu schwierig oder nicht ergiebig) 
oder gegen Kaminbesitzer oder die Industrie?


Wenn man diesen Affenzirkus konsequent weiterführt, ist als nächstes der Benziner dran, der ÖPNV, soweit er noch Verbrennungsmotoren benutzt, die Bahn (Diesellokomotiven), die Binnenschifffahrt. Willkommen im Agrarland Deutschland, einer ruhigen und verkehrsbe-ruhigten zentraleuropäischen Idylle, das dann noch ein Drittel der Bevölkerung ernähren kann, wenn die Industrie sich weinend abwendet und die Arbeitsplätze mitnimmt.

Ich habe nichts gegen vernünftigen Umweltschutz, im Gegenteil (Flächenverbrauch, Artenvielfalt, saubere Luft und sauberes Wasser etc.), aber diese Politik, die eigentliche keine ist, sondern ein strafbares Zuschauen, Sich-treiben-lassen ohne Konzept (in wenigen Jahren wird man diesen Politikstil "merkeln" nennen), ohne langfristige, vorausschauende Planung, führt geradewegs in die Irre und in 5-10 Jahren werden wir feststellen, dass wir uns alle verlaufen haben.

Kurz vor der Hessenwahl zu sagen, dass man die Grenzwerte, die sowieso Humbug sind, relativieren möchte, ist genau so durchsichtig, wie dumm, den diese gelten EU-weit. Es beweist aber die Einfallslosigkeit und ist gleichzeitig ein Beweis, dass man nur noch herumdoktert und nicht das Problem professionell und in der Gesamtheit angeht. Der Blick fürs Ganze fehlt völlig und das schon lange, auch wenn gewisse Kommentatoren, die das Auto verteufeln, ihren Jubel nicht zurückhalten können.

Die "Energiewende" ist ein weiteres Beispiel für eine schlampige Umsetzung einer an sich vernünftigen Idee.

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