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Donnerstag, 18. Dezember 2014

Stresstest für Banken: Macht Euch bloss keinen Stress!


Unlängst wurden die Ergebnisse des sogenannten Bankenstresstests veröffentlicht. Es kam heraus, von einigen wenigen Banken abgesehen, die man bereits als durchgefallen vermutete, dass die meisten der grossen Banken den Test bestanden. Das war wohl auch das Ziel des Stresstests. Hervorzuheben, dass alles soweit in Ordnung sei und die Banken wieder gut geführt würden und mit ordentlich Eigenkapital ausgestattet seien.

Damit sollte wohl auch suggeriert werden, dass die Branche sich wieder erholt habe und man zur Tagesordnung übergehen könne.

Weit gefehlt:

Die Bedingungen des Tests (nachzulesen bei der EBA, der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde), waren jedoch alles andere als stressig und mit denen der Krise von 2008 überhaupt nicht zu vergleichen. Doch sehen Sie selbst:

Drei Jahre Stress

Im Stresstest müssen die untersuchten Banken zeigen, wie sich ihre Ausstattung mit besonders belastbarem Eigenkapital, dem sogenannten "harten Kernkapital" (CET1-Kapital), über einen Zeitraum von drei Jahren unter bestimmten Annahmen entwickelt. Dazu wird eine Vielzahl von Risiken unterstellt, die möglicherweise auftreten könnten, darunter das Risiko des Ausfalls von Krediten, starken Marktpreisveränderungen, Risiken im Zusammenhang mit Verbriefungen oder Länder- und Finanzierungsrisiken.
Um die Widerstandsfähigkeit einer Bank zu analysieren, erhalten die Prüfer von den Banken zahlreiche Daten zu ihrer Eigenkapitalentwicklung in zwei verschiedenen Szenarien. Zum einen unterstellen sie das sogenannte Basisszenario, in dem sich die Gesamtwirtschaft bis 2016 so entwickelt wie heute von der EU-Kommission angenommen. Konkret bedeutet dies für die Jahre 2014 bis 2016 ein Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts in der Europäischen Union um 1,5 %, 2,0 % und schließlich 1,8 %.
Das zweite sogenannte adverse Szenario unterstellt dagegen eine deutlich negative makroökonomische Entwicklung. So sinkt den Annahmen des Stresstests zufolge das reale Bruttoinlandsprodukt in der EU 2014 um 0,7 % und 2015 um weitere 1,5 %, 2016 wächst es um 0,1 %. Die Beschäftigung geht dem Szenario zufolge bis 2016 deutlich zurück.
Entwickelt wurden diese und zahlreiche weitere Kennziffern für alle Banken einheitlich vom Europäischen Ausschuss für Systemrisiken (ESRB). Unterstellt wurden dabei Risiken, die aus Sicht des ESRB als die derzeit größten Gefahren für die Stabilität des EU-Bankensektors angesehen werden.
Quelle:
Diese Rahmenbedingungen sind gegen die Finanz- und Wirtschaftskrise von 2008, die hauptsächlich eine Vertrauenskrise war und von so gut wie niemandem vorausgesehen worden war, geradezu ein Wohlfühlprogramm, einfach lächerlich, so etwas zu veranstalten und dann noch als Stresstest zu bezeichnen.
Ich will den Teufel ja nicht an die Wand malen, aber gerade zieht ein kleines Unwetter herauf, dass bei entsprechendem Dilettantismus der Hauptakteure und Verkettung unglücklicher Umstände durchaus Orkanstärke erreichen könnte. Sicher scheint danach auch wieder die Sonne und niemand hatte es vorausgesehen.
Bleibt die Frage: Warum schreibt die Presse nichts zu diesen harmlosen Bedingungen?

Sonntag, 16. Oktober 2011

Banken und Politiker

Man muss Banken nun wirklich nicht in Schutz nehmen, aber die jetzt spontan anhebende Schelte kann doch nicht darüber hinwegtäuschen, dass diese nicht Schuld tragen an der sich in Jahrzehnten akkumulierenden immensen Staatsverschuldung. Hier sind die Politiker die Übeltäter, die an verantwortlichen Stellen in Bund, Ländern und Kommunen sitzen und seit den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts die Staatsverschuldung immer weiter erhöht haben. Sicher, die Banken haben ihren Anteil an der Aufnahme der Bundes- und Länderanleihen, die ein einträgliches Geschäft darstellte. Nun sind aber wackelige Staatsanleihen europäischer Provenienz derzeit ein grosses Problem für die Bilanzen internationaler Banken. Wenn man auf Griechenland, Portugal und Spanien schaut hilft einem vielleicht auch der Blick auf die deutsche Vergangen- heit, Im letzten Jahr wurden die letzten internationalen Schulden aus zwei Weltkriegen und der Zeit dazwischen bezahlt. Wenn uns die internationalen Gläubiger, allen voran die USA, nicht damals einen grossen Teil der Schulden erlassen hätten, wären wir vermutlich gar nicht auf die Füsse gekommen.

Samstag, 17. September 2011

UBS

Die UBS kommt nicht aus den Schlagzeilen heraus.

Ich stelle mir vor, dass die Behörden den begnadeten Investmentbanker, Kwedu Adoboli, der den Schaden von 1,5 Mrd. $ verursacht haben soll, wieder laufen lassen:

Begründung:

  • Weil der Arbeitgeber zu blöd ist, Kontrollen einzuführen
  • Weil er angehalten wurde, mit toxischen Papieren zu handeln, was auf Dauer nicht gesund sein kann (vergleiche Einschätzung von Warren Buffett zu solchen Anlagen), weder für die Bank, deren Aktionäre noch für den Mitarbeiter
  • weil die UBS Investmentsparte das Geschäft einfach nicht beherrscht (Verluste in diesem Bereich laut CASH 2007-2009 rd. 57 Mrd. Franken
  • weil alle namhaften ("ha-ha") Banken so arbeiten
Aber die EU-Kommission kümmert sich lieber um Energiesparlampen und um Agrarsubventionen.