Dienstag, 3. Januar 2012

Frauenquote



In einer Berliner Erklärung (http://www.berlinererklaerung.de), in der sich eine Reihe von prominenten Erstunterzeichnerinnen für eine Quote von FRauen in Aufsichtsräten stark macht, heisst es:

„Seit über 60 Jahren gilt in Deutschland laut Grundgesetz, dass Frauen und Männer gleichberechtigt sind. In der Realität ist die Gleichstellung allerdings noch lange nicht verwirklicht.“

Abgesehen davon, dass da ein wichtiger Unterschied besteht zwischen Gleichberechtigung und Gleichstellung, sehe ich in der "Berliner Erklärung" eine Gefahr. Ich erkenne die Tatsache, dass der Frauenanteil in Führungspositionen in unserer Gesellschaft zu gering ist, glaube aber nicht, dass dem mit einer Quote beizukommen ist. Das glauben auch übrigens viele der Frauen nicht, die sich beruflich engagieren und verwirklichen (wollen).

Was hier fehlt, ist ein Konsens in der Gesellschaft, der dafür sorgt, dass sich die Rahmenbedingungen für Frauen verbessern, wenn diese Beruf, Familie und Kinderwunsch miteinander vereinbaren wollen. Da sind die Ehepartner gefragt, die Betriebe, die Arbeitsplätze anbieten, die Städte und Kommunen, die Kinderhorte, Kindertagesstätten und -Kindergarten führen (mit Bedingungen, auch finanziell, die kinder- und mütter-freundlich sind) und natürlich Kollegen und Kolleginnen im Betrieb, die nicht nur Verständnis heucheln für arbeitende Mütter sondern dies auch leben.

Eine Quote als gesetzliche Vorgabe würde meines Erachtens nur dazu führen, dass man ansonsten alles beim Alten belassen kann und nichts an den Verhältnissen ändern muss. Das wäre genau das Gegenteil von dem, was die Initiatorinnen (s.o.) beabsichtigen.



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